Aufgrund des Engagements einiger Alten Herren, wurde nach dem zweiten Weltkrieg zunächst im Juni 1948 die Aktivitas der Alemannia wiedergegründet, aus deren Mitte am 22. Juli 1952 die Erwinia wiedergegründet wurde. Bereits im Dezember 1952 feierte die Erwinia mit über 60 Philistern aus nah und fern ihre Weihnachtsfeier, sowie einen Publikationskommers. Sonders hervorzuheben sind dabei die lebhafte Korrespondenz von Hanns Klupp und die Arbeit vom Wiedergründungssenior Wolfgang Keßler.Das ebenso vielbesuchte 80. Stiftungsfest im SS 1953 ließ keinen Zweifel aufkommen, dass die Erwinia wieder zum Leben erweckt war und mit vollen Kräften in die Zukunft blickte. Der große Mitgliederzuwachs Anfang der 1950er Jahre ging einher mit dem großen Wachstum der Münchener Universitäten. Als Zeichen der guten Zusammenarbeit mit den Münchener Hochschulen kann man anführen, dass beide Rektoren der damaligen Zeit, Prof. Dr. Melchior Westhues (LMU) und Prof. Dr. Max Kneißl (TU), zu Ehrenmitgliedern der Erwinia ernannt wurden. Viele Bundesbrüder, wie z.B. der spätere Ministerpräsident Max Streibl, waren in ihrer Aktivenzeit im Allgemeinen Studentenausschuss (AStA) gestalterisch tätig. Auf der Vertreterversammlung des KV in Freiburg 1959 wurde Erwinia zum ersten Mal seit Bestehen zum Vorort (Repräsentant aller Aktiven im KV) gewählt.

1961 wurde auch ein lang gehegter Wunsch Wirklichkeit: Zusammen mit den Münchener KV-Verbindungen Ottonia, Albertia und Saxonia wurde die Wiedererrichtung des 1944 zerstörten Ottonenhauses beschlossen und für einen Gesamtaufwand von 1.012.000,- DM durchgeführt. Unser Ehrenphilister, Prälat Prof. Dr. Michael Schmaus, weihte den Neubau am 15. Juli 1962 ein. So fand die Erwinia in der Gabelsbergerstraße eine neue Heimat, die auch heute noch bewohnt wird und in ihrem über 50-jährigen Bestehen zahlreiche Renovierungen und Modernisierungen erlebt hat. Die Anzahl der von der Erwinia bewohnten Studentenzimmer wurde im Laufe der Jahre von drei auf zunächst fünf (2001) und aktuell sieben (2009) erweitert. Das Haus ist mittlerweile in ganz Deutschland unter dem Namen „OASE“ bekannt – nach den jeweiligen Anfangsbuchstaben der vier am Bau beteiligten Verbindungen.