Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

Beim Exbummel des 125. Stiftungsfests 1998

Das neue Zuhause wurde schnell zum beliebten Mittelpunkt des Verbindungslebens und die wachsende Aktivitas unternahm viele gemeinsame Ausflüge wie z.B. Wallfahrten nach Andechs, oder besuchte befreundete KV – Verbindungen in ganz Deutschland. Die Semesterprogramme waren zudem geprägt von vielen wissenschaftlichen Vorträgen und man verfolgte mit Spannung und Interesse das fortwährende politische Zusammenwachsen Europas. Mitunter prägend für diese Zeit war Bundesbruder Dr. Alfons Goppel in seiner Doppelfunktion als Philistersenior der Erwinia und Bayerischer Ministerpräsident.

Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre fand in Deutschland ein gesellschaftlicher Wandel statt, der auch an der Erwinia nicht spurlos vorüberging. Die Bedeutung der Studentenverbindungen innerhalb der Hochschulorganisationen nahm vorübergehend etwas ab; ebenso wie das Pflegen studentischer Traditionen und Gebräuche.

Keine Auswirkungen hatte der gesellschaftliche Wandel auf die Stiftungsfeste der Erwinia, die seit jeher zu den Höhepunkten eines Verbindungsjahres gehören. Aufgrund der großen Teilnehmerzahlen wurden insbesondere die runden Stiftungsfeste oftmals in externe Veranstaltungsräume ausgelagert, indem man z.B. das Künstlerhaus, den Augustinersaal oder das Jagdmuseum anmietete. Zusammen mit der „Agape“ (Weihnachtsfeier der Erwinia), sind die Stiftungsfeste die bestbesuchtesten Veranstaltungen und immer eine willkommene Gelegenheit, ehemalige Kommilitonen aus ganz Deutschland und der Welt wiederzusehen.

Geprägt durch ein familiäres Umfeld hat es sich die Erwinia seit jeher auch nicht nehmen lassen, das studentische Leben zu feiern. Ab den sechziger Jahren fand in der Gabelsbergerstraße jährlich ein Mai- und Kathreinstanz statt und zusammen mit den anderen Verbindungen im Haus wurde regelmäßig eine Faschingsveranstaltung organisiert. Gesellschaftstanz war immer schon sehr beliebt bei Jung und Alt, und der erwineneigene Damenflor sorgte für zahlreiche Geschichten, die man sich auch heute noch erzählt.

Kurz vor der Feier ihres 125. Stiftungsfestes stellte die Erwinia das zweite Mal in ihrer Geschichte den Vorort des Kartellverbandes und war in den Jahren 1996-1997 repräsentativ in ganz Deutschland unterwegs. Zwischen 1997 und 2003 fanden leider wenige neue Mitglieder den Weg zur Erwinia, sodass es in dieser Zeit der Unterstützung der Altherrenschaft zu verdanken ist, dass der Semesterbetrieb aufrechterhalten werden konnte.

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